Heilpraktiker in Deutschland

IQHP – Initiative für Qualitätssicherung im Heilpraktikerberuf – gemeinsam stark für Heilpraktiker und Naturheilkunde

Bericht 18. Juni 2020, Deutscher Bundestag/Paul-Löbe-Haus
IQHP – wir waren Botschafter für den Heilpraktikerberuf

Im Rahmen eines Parlamentarischen Frühstücks am 18. Juni in Berlin erläuterten Vertreter der IQHP (Initiative für Qualitätssicherung im Heilpraktiker-Beruf) gegenüber Bundestagsabgeordneten/Mitgliedern des Gesundheitsausschusses und weiteren Entscheidungsträgern die Besonderheiten des Heilpraktiker- Berufes und das Tätigkeitsfeld der Kolleginnen und Kollegen in Deutschland.

Die IQHP wurde in der Runde vertreten von Ulrich Erdmann (BDN e.V.), Herbert Eger (BDHN e.V.), Dr. med. Hirsch, Klaus-Rüdiger Goebel und Homeira Heidary (BDHN e.V.).
Auf Seiten der Politik waren Mitglieder des Gesundheitsausschusses und des Bundesgesundheits-ministeriums anwesend.

Nach dem Vorwort vom Bundestagsabgeordneten/Mitglied Gesundheitsausschuss Alexander Krauss räumte Herbert Eger (1. Vors. BDHN e.V.) in seinem Statement ein, dass es eine Vereinheitlichung der Ausbildung geben müsse. Das sei die Kernaussage der IQHP. Eine qualifizierte und standardisierte Ausbildung, die bundeseinheitlich ist, sei längst überfällig. Wichtig sei es, dass mit den Heilpraktikern geredet werde und nicht über sie.

Auf Seiten der Politik wurde vor allem folgende Frage gestellt:   Warum sprechen die Heilpraktiker nicht mit einer Stimme in der Öffentlichkeit?

Ulrich Erdmann (1. Vors. BDN e.V.) konstatierte zu dieser Frage im Rahmen seiner Vorstellung des Heilpraktiker-Berufes, dass sich alle Heilpraktiker-Berufsverbände und Fachgesellschaften gemeinsam für den Erhalt des Berufes stark machen und einsetzen und dass zur Zeit an einem übergreifenden Netzwerk aller Heilpraktiker*innen in zwei Konferenzen in Kassel und Offenbach intensiv gearbeitet wird.

Diese Konferenzen bilden Arbeitsgemeinschaften und schaffen Lösungen, z.B. zur Berufsordnung, zur Berufsausbildung, zu Fragen der übergreifenden Fachbereiche der traditionellen naturheilkundlichen Medizin, zu zeitaktuellen Anforderungen für den Beruf u.a. berufspolitischen Themen.

Es war wunderbar zu hören und zu spüren, wie im Laufe der Parlamentarischen Runde eine Entspannung im Sitzungssaal zu vernehmen war.

Der anwesende Vertreter der Anthroposophischen Ärzte betonte, wie wichtig Heilpraktiker in der komplementärmedizinischen Versorgung der Bevölkerung in Deutschland sind und dass immer wieder seitens der sogenannten Heilpraktiker-Kritiker über Evidenz gesprochen wird, aber niemals  die Evidenz der Heilpraktiker-Behandlung eingehend wissenschaftlich untersucht wurde.

Das wesentliche Thema der Sitzung war jedoch die Vorstellung des Konzepts der Initiative für Qualitätssicherung im Heilpraktiker-Beruf.
Hier stellte Ulrich Erdmann das IQHP-Modell vor, welches vor allem darauf abzielt, dass das Heilpraktikergesetz erhalten bleibt, jedoch Verbesserungen in der Qualitätssicherung im Rahmen einer moderaten Reform notwendig sind. Dabei sollen aber weitergehende Belastungen für die unteren Verwaltungsbehörden vermieden werden und der Heilpraktiker-Beruf in jedweder Form erhalten bleiben.

Ulrich Erdmann erklärte die vorliegenden Internen Leitlinien 4 der IQHP und den vorliegenden Lösungsvorschlag der IQHP für die Heilpraktiker-Ausbildung zur Verbesserung und Vereinheitlichung der Ausbildungssituation im Rahmen einer möglichen sogenannten Qualitätssicherungskette. Nach diesem Vortrag kamen seitens der Politik keine weiteren Fragen.

Klaus-Rüdiger Goebel, IQHP-Fachbeirat Therapie und Diagnostik, übernahm mit seiner 40jährigen Praxiserfahrung für die IQHP in der Folge das Wort. Der Kollege Goebel praktiziert in zwei Praxen im Saarland  und ist IQHP-Ausbilder.

Sein Gesprächsbeitrag bestand in der Schilderung des Ablaufs einer typischen Patienten-Konsultation bei einem Heilpraktiker, um die anwesenden Politiker mit der realen Sachlage vertraut zu machen. Hier wurde das Heilpraktiker-Patienten-Verhältnis intensiv beleuchtet und ausführlich beschrieben.

Von der durchgeführten Inspektion, Anamnese, Palpation, Perkussion, Auskultation bis hin zur Diagnostik und Therapie am Beispiel der TCM fand alles Beachtung, was in der Heilpraktiker-Sprechstunde von Wichtigkeit ist.

Im Anschluss an diesen Vortrag entstand das Gefühl eines Gleichklangs zwischen den Politikern, Ärzten und Heilpraktikern.

Als Vertreter der klinischen Medizin auf Seiten der IQHP stellte sich Dr. med. Wolf-Dieter Hirsch den Anforderungen des Tagungsprogramms. Dr. Hirsch betonte als IQHP-Kontrollrat und  Facharzt die hervorragende Arbeit an Heilpraktikerschulen in Deutschland und zählte Beispiele der Lehrinhalte auf.

Abschließend erwähnte Dr. med. Hirsch, dass ihm immer wieder  in seiner täglichen Praxis im Krankenhausdienst auffällt, dass in der jüngsten Zeit in der ärztlichen Ausbildung nicht mehr so viel praktisches Wissen vermittelt wird, was er sehr bedauert und im Gegenzug konstatierte, dass dieses notwendige Wissen jedoch in der Heilpraktiker-Ausbildung ausreichend vermittelt wird. Man kann sagen, dass die ausgebildeten Heilpraktiker keinen Vergleich zu ihren ärztlichen Kollegen im Bereich der Differentialdiagnose und in den praktischen Fertigkeiten scheuen müssen.

Die IQHP-Medienbeauftragte Homeira Heidary ging abschließend noch einmal auf den Patientenschutz und die -sicherheit ein. Insbesondere ging sie hier auf die Patientensouveränität und somit der Mündigkeit von Patienten ein. Es dürfe den Menschen nicht vorgeschrieben werden, welche Therapien sie wahrnehmen möchten. Vor allen Dingen nicht in einer pluralistisch-demokratischen Gesellschaft. Die Patienten von Heilpraktikern haben statistisch gesehen ein höheres Bildungsniveau und machen diese Entscheidung ganz bewusst. Das müsse respektiert werden.

Die Mitglieder der IQHP-Vertretung wurden anschließend von dem Bundestags-
abgeordneten Alexander Krauss gebeten, Kontakte zu weiteren Heilpraktikern herzustellen. Dieser Bitte wird die Initiative für Qualitätssicherung im Heilpraktiker-Beruf mit ihren Partnern gerne nachkommen.

Pressemitteilung

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