Homöopathie bleibt Kassenleistung – vorerst
Das Aus von Homöopathie als Leistung der Krankenkasse sorgte für Aufsehen. Jetzt rudert Lauterbach zurück – offenbar auf Druck der Grünen. Doch in Stein gemeißelt ist noch nichts.
Die Nachricht sorgte für Schlagzeilen und einigen Unmut: Homöopathie soll von den gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr bezahlt werden, kündigte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor rund zwei Monaten an. Der medizinische Nutzen für Globuli, Bachblüten und Co. sei nicht belegt, argumentierte Lauterbach. Deshalb empfehle er, angesichts des Sparzwangs bei den Krankenkassen den Rotstift anzusetzen.
Doch offenbar ist vorerst nichts aus Lauterbachs Homöopathie-Plan geworden: Im aktuellen Entwurf des neuen Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsversorgung ist nichts mehr davon zu lesen. Dies berichten unter anderem der Spiegel und die Bild.
Lauterbachs Gesundheitsministeriums hat laut den Berichten eine erste Version des Gesetzes in die Ressorts zur Abstimmung eingebracht. Darin stehe nicht mehr, dass gesetzliche Krankenkassen homöopathische und anthroposophische Leistungen nicht mehr zahlen sollen. In einem früheren Entwurf war laut Bild die Streichung von Homöopathie als Kassenleistung noch festgeschrieben. 50 Millionen Euro pro Jahr sollten so eingespart werden.
Das Ministerium kommentierte den jetzigen Entwurf wegen regierungsinterner Beratungen nicht – erklärte aber, Lauterbach halte an seinem Plan fest, homöopathische Leistungen und Arzneimittel als mögliche Kassen-Zusatzleistungen auszuschließen. Das werde Thema der weiteren Beratungen auch im Parlament sein, sagte ein Sprecher.
Textquelle (gekürzt): merkur.de vom 28.03.24